DER VERRAT DER METAPHER - Ioan Flora
added by: Ioana D

Verdammt dem Geschrei der Schreibmaschine,
die himmlische und industrielle Poesie,
ich belästige die Nachbarn
und kann nicht mal auf den Boden treten,
und der Geruch von sauberer Wäsche
kitzelt meine Nasenlöcher, und tue so
für einen Augenblick,
dass ich Selbstabstraktion,
von zitierten Gelehrten und Metastasen, mache,
von morgendlichen Fladenbroten
und warmen Grammeln
und unter dem Bett, im Dunkeln,
sprießen die Kartoffel in den Kisten;
ich missachte das blaue Licht der Lampe,
als ich unnötige Grammatikbücher wälzte
und sagte mir:
Verdammt seien diese blöden Ambitionen!
Verdammte sei die Apologie
des Lebensstandards!

Und sowieso bin ich mit allem einverstanden,
Ich will nur atmen und atmen und atmen,
höllisch und feierlich atmen,
auf dem Feld,
in deinem Schoß,
in deinem Mund,
morgens und abends,
atmen und atmen,
auch wenn ich das Experiment,
die Langeweile,
die Metapher,
Sternendichte,
der Ablauf der inneren Zeit
verraten würde;
atmen und atmen und atmen soll ich,
enthaltsam und irreversibel,
auch wenn ich riskiere anfällig
für Verdächtigungen
und Analysen sein werde,
mein Telefon soll man
aus der Steckdose herausziehen,
durch den Schlamm bis zum Hals soll ich treten.
Ich atme, also, im Gehen, im Galopp,
im atme im Kreis,
ich atme kategorisch
und ritze meine Atmung selten mit der Klinge
und wie lächelt mich diese weiße
zum trockenen aufgehängte
Wäsche doch so an,
und ich störe nicht einmal mehr die Nachbarn.



Translator: CHRISTIAN W. SCHENK

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