INNERE RUH - Ioan Flora
added by: Ioana D

Ich beobachte die Abenddämmerung
am Anfang einer Zeile.
Alles scheint sich zu Fruchtsaft zu ändern.
Die Blätter
schreiten bescheidener und lahmer.
Die Kapillare verengen sich,
man hat das Gefühl an ihrem Rand
zusammenzubrechen.

Gelassen ist die Stimme
des Nachmittags
meiner Ruh
und es ist der gelobte Augenblick
der Druck des Herbstes
auf die Frucht.
Alles steigt mit einem Antlitz
des inneren Friedens
auf die Erde herab
und ich bebe vor solcher Einfachheit,
bei der Berührung mit der Luft
die Sinne werden feindselig.

Warum zerteile ich mich plötzlich
in Stücke von Pflanzenkörper?
Wie kann der Zweifel seinen Schlund
eng geknospt ansehen,
wieso zittern mein Sinn und seine Zunge,
wieso ist sie so rau?
Er fließt mit dem Wasser hinunter,
das Wort kann ihn nicht erreichen.



Translator: CHRISTIAN W. SCHENK

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