TAUSEND NEUNHUNDERT UND SECHSUNDFÜNFZIG, GEGEN HERBST - Ioan Flora
added by: Ioana D

Wir schauen aus dem Fenster des Wagons
zweiter Klasse, vollgestopft
mit Paketen, Flaschen und Armeetruhen,
wir sehen den Mais, die Stoppeln,
die Rüben schon gelagert.

Gemüsehändlerinnen, mit langen,
schwarze und grobe Röcke,
Bauern mit Käse, Säcke mit Kartoffeln und Bohnen,
Körbe mit Tomaten,
Chrysanthemen, hitzige Diskussionen,
Mais und Zwiebeln, den Gemüsepreis,
Geschäfte und Rechnungen,
der Preis für Salz, Zucker.
Wir beide, in rissigen und weißen Sandalen,
kurze Hosen, bräunliche Mützen,
lauern dem Bahnhof.

Kohlegeruch, der Dampf der Lokomotive,
das Quietschen der Wagonräder,
die Gepäckträger schnappen uns
die Taschen aus den Händen,
werfen sie über Koffern und blauen Paketen,
sie verhandeln,
machen sich mit den Ellenbogen Platz,
zum Markt, sagt man ihnen,
noch spüren wir den Asphalt unter unseren Füßen.

Oma besetzt einen der Tresen
und richtet sie sorgfältig
mit den dreiundzwanzig, halbierte, gelbe,
und gestempelte Vögel aus.
Stellt zwei Eimer Käse zusammen,
steckt einen großen Holzlöffel in die Mitte,
die Zeitung zum Verpacken,
der Metzgermesser, hängte die Waage
an einem Pfosten,
zog den weißen Kittel an an
(vom der der Apotheker), stützt ihre
Hände auf den Hüften.

Ringsherum, Äpfel Hügel und Paprika,
Kohl und Zwiebeln,
Blumentöpfe, Damenreihen,
bemalte Brusttücher, Hüte,
große schwarze Leder Portemonnaies,
Herren mit Hunden mit erbsengroßen Schnauzen.
Wir schubsen uns, lachen, essen eifrig Brötchen mit
Käse
und Salz.
Eine Dame, mit Handschuhen, fasst den großen
Hahn ins Auge, misst ihn immer wieder mit den
Händen, denkt nach, man schneidet ihr die
Hälfte.
Sie geht weg, kehrt zurück,
für die Geflügelinnereine;
wir rekeln auf den heißen Asphalt,
schauen zwischen den Röcken durch.



Translator: CHRISTIAN W. SCHENK

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