Träume - Vasile Alecsandri
added by: Ioana D

Träne, die sich mir entwindet,
Siehst den Tau der Blumen ziert,
Wie er glänzt und dann entschwindet
Und zu schwarzen Wolken wird?

Sowohl manches Zarte, Schöne,
Das aus frohen Augen scheint
Wandelt sich in eine Träne
Die die dunkle Trauer weint.

Wie viel Herzen jung und blühend
Froh zum Himmel fliegen auf
Und mit einem mal verglühend
Enden ihren Lebenslauf!

Wie viel Träume liebeshelle,
Schätze in dem Herzensdom:
Sterben, wie die Blitze schnelle
Und entfliehen wie ein Phantom!

Das nur können wir erwerben,
Trostlos ist es allerwärts:
Heute leben, morgen sterben,
Heute Lust und morgen Schmerz!

Glücklich der noch hier erfüllet
Seine Träume, die er hegt,
Glücklich der noch liebt und spielet
Bis er in sein Grab sich legt.

Denn es macht der Jugend Liebe
Diese Welt zum Himmelreich
Unsrer Seele schönste Triebe
Machen uns den Göttern gleich!



Translator: Christian W. Schenk

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